Tödlicher Überfall auf Bingo-Halle in Spanien – Täter in Brüssel gefasst
Posted on: 21/11/2022, 09:42h.
Last updated on: 21/11/2022, 09:51h.
Die spanische Polizei hat in Brüssel einen Mann festgenommen, der zusammen mit zwei weiteren Tätern die Angestellte einer Bingo-Halle in Tortosa erschossen haben soll. Wie die zuständige Polizeibehörde am Sonntag berichtete, sei der Mann dank des Europäischen Netzwerkes von Zielfahndungsteams ENFAST ausfindig gemacht worden und in Zusammenarbeit mit der Polizei von Brüssel verhaftet worden.
Dem nun Festgenommenen wird vorgeworfen, im vergangenen 19.September zusammen mit vier weiteren Männern eine Bingo-Halle in Tortosa (Katalonien) überfallen zu haben. Damals meldete die Polizei:
Der Tathergang erfolgte kurz nach Mitternacht, als in das Lokal eine Gruppe von Männern eindrang und eine Angestellte sowie einen Kunden schwer verletzte. Beide wurden in das Krankenhaus von Tortosa eingeliefert und die Frau starb wenige Stunden danach.
Presseberichten vom September zufolge hätten in der besagten Nacht drei Männer die Bingo-Halle betreten, als nur noch ein Kunde anwesend gewesen sei und die Angestellte gerade habe schließen wollen. Die Täter seien mit Schusswaffen bewaffnet gewesen und hätten den Kunden aufgefordert, sein Handy abzugeben.
Statt der Aufforderung nachzukommen, habe er die Übergabe seines Mobiltelefons abgelehnt. Daraufhin habe er sich umgedreht und sei davongegangen. In diesem Moment hätten ihm die Täter in den Rücken geschossen. Anschließend hätten sie die Angestellte in den Kopf geschossen.
Zuvor schien sie jedoch den Notfallknopf gedrückt zu haben, denn dieser habe die Polizei alarmiert. Den Polizeiermittlungen zufolge sei es den Tätern nicht schnell genug gelungen, den Tresor zu knacken.
Laien statt „professionelle“ Spielhallen-Räuber
Die Beamten seien angesichts dessen, dass die Täter ohne große Geldsummen haben abziehen müssen und derartig gewalttätig gewesen seien, davon ausgegangen, dass es sich um unerfahrene Räuber handele.
Den Medienberichten zufolge seien Raubüberfälle auf Einrichtungen wie Banken, die Todesopfer zur Folge hätten, in den vergangenen Jahren selten geworden. Grund hierfür seien zunehmende Sicherheitsmaßnahmen wie Videokameras und Schließfächer-Sicherheitssysteme. Statt des „traditionellen Raubüberfalls“ käme es nun häufiger zu Diebstählen, bei denen die Täter mit einem Wagen in das Schaufenster fahren, um dann Wertgegenstände wie Schmuck zu erbeuten.
Eine Zunahme von Raubüberfällen sei allerdings in Wettbüros, Bingo- und Spielhallen festzustellen. Grund hierfür sei, dass dies Orte seien, an denen Bargeld zu erbeuten sei.
Bei dem nun in Brüssel verhafteten mutmaßlichen Bingo-Räuber handele es sich um einen 22-Jährigen, der nach dem Überfall über Frankreich nach Brüssel geflüchtet sei. Er soll derjenige gewesen sein, der auf den Bingo-Kunden und die Angestellte geschossen habe
Außer ihm werde für den Überfall sein jüngerer Bruder, der sich in Jugendstrafhaft befinde, und eine 35-jährige Frau verantwortlich gemacht. Auch die Frau sei derzeit in einer Haftanstalt verwahrt.
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