Übernahme der Online-Glücksspiel-Plattform Golden Nugget durch DraftKings in Gefahr?
Posted on: 07/12/2021, 02:26h.
Last updated on: 07/12/2021, 02:26h.
Die in New York ansässige Anwaltskanzlei Monteverde & Associates (M&A) hat am Wochenende Untersuchungen der Übernahme von Golden Nugget Online Gaming (GNOG) durch DraftKings angekündigt. GNOG und sein Verwaltungsrat sollen gegen Wertpapiergesetze verstoßen haben, indem sie kein faires Verfahren durchgeführt hätten.
Darüber hinaus werde Juan Monteverde von M&A prüfen, ob die Transaktion angemessen bewertet worden sei. Gemäß den Bedingungen der Übernahmevereinbarung sollen die GNOG-Aktionäre 0,365 DraftKings-Aktien pro Aktie erhalten. Weiterhin werde M&A prüfen, ob der All-Stock-Deal in Höhe von 1,56 Mrd. USD korrekt bewertet worden sei.
Als die geplante Transaktion im August bekannt gegeben wurde, wurde deren Wert auf rund 1,56 Mrd. USD geschätzt. Durch die Übernahme habe DraftKings Sportwetten-Know-how mit der Online-Casino-Expertise von Golden Nugget kombinieren wollen. Es sollte eine neue Holdingsgesellschaft „New DraftKings“ entstehen.
Die Fusion sei für beide Parteien lukrativ. Tilman Fertitta, Chairman und CEO von GNOG, soll sie als „unschlagbare Partnerschaft“ bezeichnet haben. Nun könnten Monteverdes Ermittlungen die Fusionspläne behindern.
Turbulenzen bei DraftKings
Die Untersuchungen durch M&A dürfte weitere Unruhe ins Unternehmen bringen. Zuletzt war bekannt geworden, dass, das Unternehmen bereits von Colossus Bet rechtlich verfolgt werde. DraftKings werde Medienberichten zufolge vorgeworfen, gegen Patentrechte verstoßen zu haben.
Darüber hinaus hat DraftKings mit Kursrückgängen an der Börse zu kämpfen. Laut Market Watch sei auch DraftKings unter den 60 börsennotierten Unternehmen, die einen Kursrückgang von rund 50 % zu verzeichnen hätten.
DraftKings verzeichnete im dritten Quartal 2020 einen Umsatzanstieg von 60 % gegenüber dem Vorjahr von 213 Mio. USD. Für 2021 hingegen lag der Wert um 24,9 Mio. USD unter den Prognosen der Analysten.
Zu hohe Investitionen für den Kampf um Neukunden?
Problematischer dürfte jedoch die Bewertung des Unternehmens anhand des Cashflows ausfallen. Das bereinigte EBITDA der letzten zwölf Monate habe einen Verlust von etwa 636 Mio. USD verzeichnet.
Ein Großteil dieses Verlustes sei auf hohe Vertriebs- und Marketingausgaben in Höhe von rund 895 Mio. USD im gleichen Zeitraum von zwölf Monaten zurückzuführen, erklärte das Wirtschaftsportal The Deep Dive [Seite auf Englisch] am Montag.
Diese Werbekosten, die sowohl für die Kundenbindung als auch für die Gewinnung von Kunden unerlässlich seien, hätten sich im Geschäftsjahr zum 30. September 2021 auf 78 % des Umsatzes von DraftKings belaufen.
Börsenanalysten zufolge dürften die jüngsten Rückschläge den Sportwetten-Giganten DraftKings jedoch kaum berühren. Bei Betrachtung der langfristigen Vision des Unternehmens, zum Marktführer emporzusteigen, seien die Vorkommnisse zwar ärgerlich, aber keinesfalls bedrohlich.
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