Uni Hohenheim lädt zum 17. Symposium Glücksspiel
Posted on: 03/03/2020, 01:49h.
Last updated on: 03/03/2020, 03:35h.
Die Forschungsstelle Glücksspiel der Universität Hohenheim lädt ab Mittwoch zum jährlichen Symposium Glücksspiel nach Stuttgart. Die zweitägige Veranstaltung findet bereits zum 17. Mal statt und wird auch in diesem Jahr die brennendsten Fragen zum Status quo des Glücksspiels in Deutschland stellen.
Bei dem interdisziplinären Dialog zwischen Glücksspiel-Forschern, Suchtexperten, Juristen, Regulatoren und Branchenvertretern sollen vor allem die Herausforderungen der Glücksspiel-Regulierung in Deutschland und die Möglichkeiten der Prävention von Glücksspiel-Sucht im Mittelpunkt stehen.
Eine Forschungsstelle in Bedrängnis
Obgleich die Forschungsstelle Glücksspiel in Deutschland zu den wenigen Einrichtungen gehört, die sich wissenschaftlich mit dem Thema Glücksspiel befassen, wurde sie zuletzt nur ungenügend gefördert und bangte um ihre Existenz. Aufatmen konnte Forschungsleiter Prof. Dr. Tilman Becker erst Ende Februar 2020, nachdem das Land Baden-Württemberg und die Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg Finanzhilfen von jeweils 100.000 Euro zugesichert hatten.
Eine gemeinsame Glücksspielbehörde bleibt das große Thema
Bereits Ende Februar 2020 hatte sich die Forschungsstelle Glücksspiel der Universität Hohenheim in einem Positionspapier zum Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag ausdrücklich für die Schaffung einer „gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder“ ausgesprochen.
Eine solche sei notwendig, um die Zukunftsfähigkeit der Glücksspielregulierung in Deutschland zu gewährleisten, hieß es von der Stelle:
„Gerade im Bereich des Glücksspiels wird es immer wieder zu neueren auch technischen Entwicklungen kommen, auf die kurzfristig reagiert werden sollte. Es sollten die Voraussetzungen für ein System geschaffen werden, welches selbst aus den Erfahrungen lernt und sich kontinuierlich verbessert. Ein ganz großer Schritt in diese Richtung ist die in dem Entwurf vorgesehene Einrichtung einer Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder als rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR)“
Wie eine solche Institution aussehen könnte, soll am Mittwoch bei einer Podiumsdiskussion mit Gästen aus Wissenschaft und Politik erläutert werden. Interessant dürfte in diesem Zusammenhang die Frage sein, welche Befugnisse eine solche Behörde innehaben sollte.
Die Zukunft der Sportwetten in Deutschland
Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt wird beim 17. Symposium Glücksspiel die Komplexität der Prävention von Spielmanipulationen und Glücksspiel-Sucht im Sport sein. Hierüber wird Dr. Jens Kalke vom Institut für interdisziplinäre Sucht‐ und Drogenforschung Hamburg sprechen.
Das Problem des Match-Fixings und der Glücksspiel-Sucht bei Sportlern scheint besonders vor dem Hintergrund der Legalisierung von Sportwetten in Deutschland drängend. Kritiker glauben, dass legale Sportwetten zu einer Erhöhung der Betrugsstraftaten mit Glücksspielbezug führen könnten.
Wichtige Diskussionspunkte hierzu könnte das Symposium Glücksspiel der Universität Hohenheim schon morgen liefern.
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