University of Cambridge startet Umfrage zu Glücksspiel-Verhalten während des Lockdowns
Posted on: 13/05/2020, 11:58h.
Last updated on: 13/05/2020, 12:23h.
Derzeit wird vielfach diskutiert, welche Auswirkungen der Corona-bedingte Lockdown auf das Glücksspiel-Verhalten haben könnte. Forscher der britischen University of Cambridge haben nun eine Umfrage dazu gestartet, wie sich die Teilnahme am Online-Glücksspiel während der Covid-19-Pandemie verändert hat.
Die Cambridge-Forscherin Dr. Valerie Voon und Professorin Henrietta Bowden-Jones, Leiterin der National Gambling Clinic in London, widmen sich nicht nur der Erforschung des Glücksspiel-Verhaltens. Sie wollen auch wissen, wie sich der Lockdown auf den Konsum von Alkohol und Zigaretten, Videospielen, Pornografie und die generelle Internetnutzung auswirkt.
Dafür haben sie den „Habit Tracker“ (HabitT) [Seite auf Englisch] in Form einer rund zehn Minuten dauernden Online-Umfrage entworfen. Teilnehmen kann jeder, der das 18. Lebensjahr vollendet hat und über fließende Kenntnisse der englischen Sprache verfügt.
Dr. Voon erklärt:
Wir erwarten, in ganz Großbritannien eine Zunahme solcher Verhaltensweisen zu sehen, als Reaktion auf die beispiellosen Umstände, in denen wir uns befinden.
Angst und Stress beim Glücksspiel vergessen
In vielen Fällen handele es sich bei der erwarteten vermehrten Teilnahme am Online-Glücksspiel um eine Strategie, mit der die Menschen versuchen würden, Angst und Stress zu bewältigen, die von der Pandemie und dem Lockdown verursacht würden. Besonders für Menschen, die bereits unter problematischem Glücksspielverhalten gelitten hätten, könnten diese Verhaltensweisen jedoch zum Problem werden.
Nicht nur in Großbritannien gehen Forscher derzeit von einer vermehrten Zunahme am Online-Glückspiel aus. Auch in den USA deuten aktuelle Zahlen von dieser Woche hierauf hin. So haben 64 Prozent der Befragten einer Studie des Unternehmens Synergy Blue angegeben, wie würden während der Pandemie am Online-Glücksspiel teilnehmen. 93 Prozent von ihnen wolle dies auch nach der Coronakrise beibehalten.
Die Forscher wollen mit ihrer Umfrage sowohl wissen, wie sich das Verhalten von als gefährdet eingestuften Spielern verändert habe. Sie wollen aber auch einen Einblick in die Gewohnheiten von Spielern bekommen, die ihr Glücksspiel-Verhalten nicht als problematisch einstufen.
Je nachdem, wie die Ergebnisse ausfallen, könnten diese für die britische Glücksspielindustrie weitere Beschränkungen nach sich ziehen, nachdem die UK Gambling Commission gerade eine Verschärfung des Online-Spielerschutzes beschlossen hat.
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