US-Cardroom-Betreiber Maverick klagt gegen Sportwetten-Monopol der Stammes-Casinos
Posted on: 12/01/2022, 12:59h.
Last updated on: 14/01/2022, 07:19h.
Der Betreiber der US-amerikanischen Maverick Cardrooms, Eric Persson, hat am Dienstag vor dem Bezirksgericht in Washington D.C. Klage gegen das bestehende Sportwetten-Monopol der Stammes-Casinos in Washington State eingereicht. US-Medienberichten zufolge ziele die Klage darauf ab, die Legalisierung der Sportwetten im Staat vorübergehend rückgängig zu machen, da sie auf Ungleichheit fuße.
Das weiterführende Ziel sei dann, Sportwetten erneut zu legalisieren und dabei allen im Staat lizenzierten Glücksspiel-Anbietern Zugang zum Markt zu gewähren. Maverick betreibt in Washington 19 seiner insgesamt 44 Cardrooms in den USA.
Maverick Cardrooms wurde im Jahr 2017 gegründet und betreibt Cardrooms in den US-Bundesstaaten Washington, Nevada und Colorado. Neben insgesamt 353 Spieltischen, an denen hauptsächlich Poker gespielt wird, betreibt Maverick auch Spielautomaten, darunter 1.050 in Nevada und 700 in Colorado. Die Cardrooms in diesen beiden Bundesstaaten bieten Besuchern darüber hinaus die Möglichkeiten, in den dazugehörigen Hotelzimmern und Suiten zu übernachten. Die Cardrooms in Washington hingegen bieten mit 2.200 die meisten Arbeitsplätze.
Der Bundesstaat Washington hatte Sportwetten erstmals im März 2020 legalisiert. Allerdings sollte es den im Staat ansässigen Stammes-Casinos vorbehalten bleiben, diese anzubieten. Seither hatte Persson immer wieder versucht, innerhalb des Bundesstaates eine Gesetzesänderung zu erwirken.
Wie die Zeitung Seattle Times [Seite auf Englisch] berichtet, sei Persson bei Gerichten und Politikern auf taube Ohren gestoßen. Daher habe er sich nun an das Bezirksgericht in D.C. gewandt, das größte Bezirksgericht der USA mit allgemeiner Gerichtsbarkeit für alle Bundesstaaten.
Eine Verletzung des Stammes-Schutz-Gesetzes?
Sollte das Bezirksgericht in D.C. die Klage zulassen, könnte diese „weitreichende Auswirkungen“ haben, berichtet die Zeitung. An die Klage gebunden sei nämlich der Vorwurf, dass die Regierung von Washington den geltenden Indian Gaming Regulatory Act (IGRA) zweckentfremde. Das 1988 US-weit eingeführte Gesetz zum Schutz der Indianerstämme sollte nämlich vor allem „Gleichberechtigung“ schaffen.
In Bezug auf das Glücksspiel würden die Stammes-Casino in Washington jedoch klar bevorteilt. Dies sei unfair gegenüber allen anderen Glücksspiel-Betreibern im Staat, erklärt Perssons Anwalt Ted Olson in einem Statement zur Klage:
Der Indian Gaming Regulatory Act hatte die Absicht, die Gleichheit des Stammes- und Nicht-Stammes-Glücksspiels zu garantieren, aber leider missbraucht Washington den IGRA, um stattdessen Stammes-Monopole für einige Arten des Glücksspiels wie Sportwetten zu schaffen. Entgegen dem Wortlaut des IGRA wird das Gesetz dazu gebraucht, die Stämme in Washington vor Wettbewerb, wie er in vielen anderen Staaten mit legalem Glücksspiel-Markt existiert, zu schützen.
US-Medien rechnen der Klage indes gute Chancen aus. So hatte das Bezirksgericht in D.C. erst kürzlich einen ähnlichen Fall verhandelt. Anbieter aus Florida waren dabei vor Gericht gezogen, um gegen das Sportwetten-Monopol des Seminole Tribes zu klagen. Das Bezirksgericht urteilte, dass dieses in der Tat verfassungswidrig sei und den IGRA verletzte.
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