US-Spielerschützer fordern Aussetzung von Staatslotterien
Posted on: 21/04/2020, 12:41h.
Last updated on: 21/04/2020, 12:43h.
Nachdem die US-Regierung vor Kurzem damit begonnen hat, Konjunktur-Schecks an seine Bürger zu versenden, hat die Spielerschutzorganisation Stop Predatory Gambling am Montag eine landesweite Aussetzung von staatlichen Lotterien gefordert. Die Gruppe befürchtet, dass die Hilfsgelder in Höhe von 1.200 US-Dollar anderenfalls verspielt würden.
Wie das Wall Street Journal (Link auf Englisch) berichtet, planten die Spielerschützer, den Aufruf an Generalstaatsanwälte und Gouverneure in insgesamt 45 US-Bundesstaaten zu verschicken.
Seit Beginn der Corona-Krise im März haben 22 Millionen US-Amerikaner Arbeitslosenhilfe beantragt. Ein historischer Rekord, der nach Expertenansicht zu einem Einbruch der Konjunktur führen könnte. Mit einer Einmalzahlung in Höhe von 1.200 US-Dollar will die Trump-Regierung vermutlich nicht nur eine Soforthilfe für Bürger leisten, sondern die Konsumkraft – und somit die Wirtschaft – stärken.
Wegen der COVID-19-Pandemie mussten in vielen Landesteilen Casinos, Spielhallen, Wettbüros und Pokerräume schließen. Die Lotterien werden aber nach wie vor veranstaltet.
Hilfsgelder sind nicht für staatliche Lotterien bestimmt
Im Schreiben, welches am Montag auch auf der Webseite der Stop Predatory Gambling-Gruppe veröffentlicht wurde, verlangt die Organisation eine sofortige Aussetzung von Staatslotterien bis spätestens zum 30. Tag nach dem Versand aller Konjunktur-Schecks.
Wie es heißt, sei der „Grund einfach“:
„Bundessteuer-Dollar werden an amerikanische Familien geschickt, um Lebensmittel auf den Tisch zu bringen, Miet- oder Hypothekenzahlungen zu leisten oder für andere tägliche Notwendigkeiten zu sorgen – nicht um staatliche Lotterien zu subventionieren.“
In der Vergangenheit hätten die staatlichen Lotterien zur schwierigen finanziellen Situation vieler Amerikaner beigetragen, wie Stop Predatory Gambling schreibt. Lotterien seien eine der Grundursachen, weshalb 60 % der Amerikaner bereits vor der Coronavirus-Pandemie Ersparnisse von weniger als 1.000 US-Dollar gehabt hätten.
Les Bernal, Nationaler Direktor der Organisation, verlangt daher ein schnelles Handeln der US-Staaten. Bevor die Finanzhilfen in den Taschen der Staatslotterien landeten, müssten sie den Familien zugutekommen und in die Linderung unmittelbarer Not investiert werden.
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