21 Mio. USD schwerer Rubbellos-Betrug in den USA
Posted on: 24/08/2021, 12:43h.
Last updated on: 24/08/2021, 01:20h.
Im US-Bundesstaat Massachusetts müssen sich ein Vater und seine zwei Söhne vor Gericht verantworten, weil sie einen Rubbellos-Betrug in Höhe von rund 21 Mio. USD begangen haben sollen. Ali Jaafar und seine Söhne Mohamed und Yousef sollen die Summe über mehrere Jahre hinweg durch das Einlösen von Losen anderer Spieler eingenommen und dafür millionenschwere Provisionen erhalten haben. Laut Anklage brachten sie den Staat damit um Hunderttausende an Steuereinnahmen.
Gegen die drei Männer wurde am Montag vor einem Gericht des Ostküstenstaates Anklage erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, von 2011 bis 2019 die atemberaubende Zahl von 13.000 Gewinn-Rubbellosen eingelöst zu haben.
Anderen Spielern die Lose abgekauft
Die Angeklagten hätten stets die Rubbellose anderer Spieler gekauft und eingelöst, damit diese von der Glücksspielsteuer befreit würden. Zudem wird bei allen Gewinnen über 600 USD geprüft, ob die Gewinner ausstehende Schulden bei den Behörden haben, die mit der Summe verrechnet werden.
Auch dies hätten die Jafaars durch ihre Masche umgangen. Dafür hätten sie zwischen 10 % und 20 % Provision von den Gewinnern kassiert und damit selbst Millionen verdient.
Im Gegenzug hätten sie beim Finanzamt hohe Ausgaben für den Kauf der Lose angemeldet. Dies habe dazu geführt, dass Ali Jaafar im fraglichen Zeitraum für die angeblich eigenen Gewinne von 15 Mio. USD aufgrund hoher Rückerstattungen lediglich 24.500 USD an Steuern gezahlt habe.
Die Ankläger beschreiben die Unwahrscheinlichkeit der vermeintlichen Glückssträhne durch ein Rechenbeispiel. Um statistisch auf die Anzahl der der innerhalb eines halben Jahres präsentierten 569 Gewinne zu kommen, hätte Ali Jaafar über den gesamten Zeitraum hinweg an jedem Tag 12.411 Lose kaufen müssen. Pro Stunde wären dies 517 Rubbellose, die er zudem aus unterschiedlichsten Regionen des Bundesstaates hätte beziehen müssen.
Allein Vater Ali soll über 10.000-mal gewonnen haben. Dies habe ihn laut Anklage 2019 zum erfolgreichsten Lotto-Spieler Massachusetts’ gemacht. Doch seine Söhne scheinen ihm kaum nachgestanden zu haben. In dem Jahr hätten Mohamed Jaafar und sein Bruder Yousef Jaafar die Plätze drei und vier belegt.
Im Jahr 2019 habe die staatliche Lotterie-Kommission dem Treiben ein Ende gesetzt. Daraufhin wurde sie von der Familie verklagt. Ein Richter urteilte jedoch:
Die statistische Unwahrscheinlichkeit der Lotterie-Gewinne der Jaafars ohne unsachgemäße Ticketübertragungen ist unbestreitbar.
Zum Verhängnis wurde Ali Jaafar schließlich der versuchte Eintausch eines Rubbelloses im Wert von 1.000 USD. Dabei habe er fälschlicherweise angegeben, der alleinige Nutznießer zu sein. Ihm habe aber nachgewiesen werden können, dass er das Los im Auftrag eines Dritten habe einlösen wollen.
Den mittlerweile verhafteten Angeklagten steht nun ein Verfahren wegen Steuerbetruges und Geldwäsche ins Haus. Zu Beginn des Prozesses plädierten ihre Anwälte auf nicht schuldig.
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