Wettbetrug in der Premier League? Fußballverband untersucht möglichen Verstoß
Posted on: 20/01/2022, 11:21h.
Last updated on: 20/01/2022, 12:49h.
Weltweit warnen Sportexperten vor der wachsenden Gefahr von Wettbetrug und Spielmanipulation. Nun geht der englische Fußballverband FA Meldungen über einen möglichen Verstoß beim Premier League-Club FC Arsenal nach. Dabei soll es sich Medienberichten [Seite auf Englisch] zufolge um die absichtliche Provokation einer Gelben Karte durch einen Arsenal-Profi handeln.
Demnach hätten Sportwetten-Anbieter den Verband nach einem Premier League-Match informiert, nachdem sie im Laufe der Partie auffällige Bewegungen bei den platzierten Live-Wetten registriert hätten.
Die FA habe den Vorfall bestätigt, ohne jedoch weitere Details zu nennen. In ihrer Mitteilung heiße es lediglich:
Die FA ist sich der fraglichen Angelegenheit bewusst und untersucht sie.
Bei dem Spiel könne es sich den Berichten zufolge um die am 18. Dezember vergangenen Jahres ausgetragene Begegnung zwischen dem FC Arsenal und Leeds United handeln. Im Mittelpunkt des Interesses stehe eine auffällige Aktion in der Schlussphase des Matches.
Zehntausende auf Gelbe Karte gesetzt
So sei beim Stand von 4:1 für Arsenal in den letzten Minuten des Spiels bei einem Buchmacher eine hoch dotierte Live-Wette eingegangen. Ein anonymer Wettfan habe 50.000 GBP (60.000 Euro) darauf gesetzt, dass der für Arsenal spielende Granit Xhaka noch eine Gelbe Karte erhalte.
Kurz darauf, in der 85. Minute, hatte der Schweizer Nationalspieler einen Freistoß ungewöhnlich lange hinausgezögert. Als er den Ball nach 25 Sekunden noch immer nicht abgespielt hatte, erhielt er vom Schiedsrichter eine Verwarnung wegen Zeitspiels.
Dem Sportdatendienstleister Sportradar zufolge sind Live-Wetten besonders anfällig für Wettbetrug. Der Schweizer Datenspezialist geht davon aus, dass 90 % der Fälle von Spielmanipulation auf diese Art der Sportwetten zurückzuführen sind.
Xhaka erhielt in der Vergangenheit bereits häufiger Verwarnungen auf dem Platz. Die letzte Rote Karte bekam er erst vor wenigen Wochen beim Pokalspiel gegen den FC Liverpool. Im Jahr 2019 war er zudem als Arsenal-Kapitän abgesetzt worden, nachdem er sich lautstark mit Fans gestritten hatte.
In den Medien wird jedoch betont, dass es bis auf die Auffälligkeit in dem Leeds-Spiel keinen Hinweis darauf gebe, dass es sich tatsächlich um den Schweizer Spieler handele. Auch die FA betonte lediglich, dass ihr der Name des Profis bekannt sei.
Nun bleibt abzuwarten, ob der Verband ein offizielles Verfahren einleiten wird. Es wäre seit vielen Jahren das erste Mal, dass wegen des Verdachts auf Wettbetrug in der Premier League ermittelt wird.
No comments yet