Schweiz: Verwen­dung der Lotterie- und Sport­wetten-Rein­gewinne für gute Zwecke

Posted on: 23/10/2024, 06:00h. 

Last updated on: 22/10/2024, 06:28h.

In der Schweiz protokolliert die Interkantonale Geldspielaufsicht Gespa die Verwendung der Glücksspiel-Reingewinne aus Lotterien und Sportwetten zugunsten gemeinnütziger Zwecke. Am Dienstag veröffentlichte sie ihren Bericht über die Mittelverwendung der Glücksspielabgaben im Jahr 2023 durch die Kantone. Diese schütteten erneut eine mittlere dreistellige Millionensumme aus.

Lottoscheine
Die Lotterien unterstützten gute Zwecke (Bild: Swisslos)

Laut Geldspielaufsicht betrugen die Ausschüttungen der beiden Lotteriegesellschaften Loterie Romande und Swisslos im vergangenen Jahr 664,4 Mio. CHF (710,2 Mio. Euro). Damit lagen sie gut 2 % über den Abgaben im Jahr 2022, als 651,5 Mio. CHF ausgeschüttet wurden. Aufgrund leicht gestiegener Kosten liegt der Reingewinn in etwa auf der Höhe des Vorjahres.

Allerdings lagen die tatsächlichen Ausschüttungen der Kantone 2023 unter den erhaltenen Abgaben. Der Gespa zufolge gaben die Kantone im vergangenen Jahr 611,5 Mio. Euro für gemeinnützige Zwecke aus. Somit konnte ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag als Reserve gebildet werden.

Die in den Fonds gebündelten Geldmittel betragen mittlerweile 1,247 Mrd. CHF. Damit halten die Kantone annähernd 190 % der jüngsten jährlichen Ausschüttungen, um die Ausgaben für gute Zwecke auch in ertragsschwachen Jahren aufrechterhalten zu können.

Knapp zwei Drittel der Mittel für Kultur und Sport

Die Ausschüttungen werden von den Kantonen separat vorgenommen. Kantonsübergreifend floss nach Angaben der Gespa ein Großteil der Lotterie- und Sportwetten-Abgaben in die Bereiche Kultur und Sport.

Demnach gingen 248,5 Mio. CHF in die Förderung kultureller Projekte. Für Belange im Sport wurden weitere 146,4 Mio. CHF aufgewendet. Damit vereinen diese beiden Sektoren 65 % aller geleisteten Ausschüttungen.

Mit 46,4 und 40,7 Mio. CHF folgen im Ranking der Ausschüttungen schützenswerte Kulturgüter und das Sozialwesen sowie Umwelt- und Entwicklungshilfe (33,0 Mio. CHF). Weitere Abnehmer finden sich in Bereichen wie Bildung und Forschung, Jugend und Erziehung sowie Gesundheit und Behinderung. Diese erhielten jeweils Summen zwischen 10 und knapp 30 Mio. CHF.

Die Ausschüttungen erfolgen in Abhängigkeit vom Spielaufkommen in den jeweiligen Kantonen. Dieses war im bevölkerungsreichen und finanzstarken Kanton Zürich am höchsten, der 108,1 Mio. CHF für gute Zwecke überwies.

Am Ende der Zuwendungen liegen kleinere Kantone wie Obwalden und Appenzell Innerrhoden. In diesen flossen 1,3 beziehungsweise 1,9 Mio. CHF der in der Schweiz erzielten Glücksspiel-Reingewinne in gemeinnützige Zwecke.