13,2 Mrd. USD: Viele US-Spieler versteuern Glücksspielgewinne nicht
Posted on: 09/10/2024, 05:30h.
Last updated on: 08/10/2024, 04:30h.
In den USA könnte die Staatskasse bei den Steuereinnahmen Mehreinkünfte in zweistelliger Milliardenhöhe erzielen. Die Quelle dafür wären Glücksspielgewinne, die viele Spieler aus den USA in ihren Steuererklärungen nicht angegeben haben.
Um die Höhe der ausstehenden Beträge zu untersuchen, erstellte das zur Steuerbehörde gehörende Treasury Inspector General for Tax Administration (TIGTA) eine Untersuchung [Seite auf Englisch]. Diese ergab, dass allein in den Jahren 2018 bis 2020 über 139.000 Spieler in den USA Glücksspielgewinne von über 5.000 USD erzielten und dies nicht steuerlich berücksichtigten.
Die dem Finanzamt nicht gemeldeten Gewinne summieren sich demnach auf eine Milliardensumme. Das TIGTA schätzt den Betrag allein für diesen Zeitraum auf rund 13 Mrd. USD.
Im Unterschied zu Ländern wie Deutschland oder Österreich sind Glücksspielgewinne in den USA nicht steuerfrei. Casino-Spieler oder Lotto-Fans müssen diese somit in ihrer Steuererklärung als zu versteuernde Einkommen angeben. Die Höhe des Einkommenssteuersatzes variiert je nach US-Bundesstaat, liegt jedoch meist im zweistelligen Prozentbereich. Ausnahmen bilden lediglich Gewinnsummen, die unter 5.000 USD liegen. Diese unterliegen auch in den USA nicht der Steuerpflicht.
Durch die unterlassenen Erklärungen entgeht dem Staat alljährlich ein dreistelliger Millionenbetrag. Auf diese Weise sollen zwischen 2018 und 2020 annähernd 1,4 Mrd. USD an Steuern unterschlagen worden sein.
Drohen nachträgliche Steuerbescheide?
Die Unterlassung könnte die säumigen Spieler teuer zu stehen kommen. So haben über 100.000 der Spieler in Casinos an Spielautomaten oder beim Keno vierstellige Beträge gewonnen. Die ihnen daraufhin von den Casinos ausgehändigten Steuererklärungen hätten diese jedoch nie ausgefüllt oder abgegeben.
In den USA sind Casinos angehalten, zur Steuergerechtigkeit beizutragen. Deshalb sollen Steuern für Gewinne von über 5.000 USD automatisch einbehalten und dem Finanzamt überwiesen werden. Für kleinere vierstellige Beträge sind den Spielern Formulare auszuhändigen, in denen diese den Behörden gegenüber Auskunft geben müssen.
Das TIGTA empfahl der Steuerbehörde IRS, den ermittelten Fällen nachzugehen. In einer ersten Reaktion versprach das IRS, sich des Themas anzunehmen. Es sagte zugleich zu, mit den 100 größten Gewinnen zu beginnen.
Den Betroffenen droht nun eine Nachzahlung in teilweise beträchtlichem Umfang. Darüber hinaus behält sich das IRS die strafrechtliche Verfolgung in Ausnahmefällen vor. Dies betrifft in den USA erzielte Glücksspielgewinne ab einer Höhe, in der „massive Betrugs- und Steuerhinterziehungsfälle“ vorliegen. Gut möglich also, dass bald viele Gewinner Post vom Finanzamt bekommen.
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