Junket-Aus: Western Australia verbietet VIP-Angebote im Crown Perth Casino
Posted on: 24/02/2021, 02:46h.
Last updated on: 24/02/2021, 02:46h.
Die Glücksspielaufsicht des Bundesstaates Western Australia hat dem Casino Crown Perth spezielle High-Roller-Aktivitäten und somit auch das einträgliche Junket-Geschäft untersagt. Dies bestätigte Casinobetreiber Crown am Mittwoch. Die Direktive der Gaming and Wagering Commission (GWC) steht im Kontext mehrerer offizieller Untersuchungen, in deren Rahmen die Eignung des Konzerns als Lizenznehmer auf dem Prüfstand steht.
Crown Perth Casino: Zukunft ungewiss
Die Schlinge um den australischen Casino-Riesen Crown Resorts zieht sich auch in Western Australia weiter zu. Erst in der vergangenen Woche hatte die GWC angekündigt, eine unabhängige Untersuchung rund um die Vorgänge im Crown Perth und dessen Betreiber einzuleiten.
Obwohl eine endgültige Entscheidung zur Zukunft des Glücksspielbetreibers in Western Australia erst in rund vier Monaten erwartet wird, hat die GWC nun erste Konsequenzen aus den Vorwürfen gezogen. So ist es dem Crown Perth mit sofortiger Wirkung verboten, Gästen spezielle VIP-Angebote zu unterbreiten.
Konkret, so Medienberichte, untersage die Aufsicht dem Crown Perth die Veranstaltung von
(…) Tischspielaktivitäten mit Kunden, die nicht in Australien ansässig sind und mit denen Crown Perth eine Vereinbarung getroffen hat, dem Kunden eine Provision zu zahlen oder Transport, Unterkunft, Essen, Trinken oder Unterhaltung bereitzustellen, basierend auf dem Umsatz des Kunden (…).
VIP-Lounges weiter geöffnet?
Die GWC-Entscheidung dürfte das Aus aller Junket-Geschäfte [Seite auf Englisch] des Crown Perth bedeuten. Inwieweit auch einheimische High Roller von den Maßnahmen betroffen sein könnten, wurde nicht spezifiziert. Auf der Webseite des Unternehmens werden die VIP-Lounges „Baccarat Room“, „Riverside Room“ und „Pearl Room“ jedoch nach wie vor als „24/7 geöffnet“ beworben (Stand 24.02., 11:30 Uhr).
Hintergrund der Crown-Untersuchung in Western Australia ist ein von der Glücksspielaufsicht des Bundesstaates New South Wales (NSW) in Auftrag gegebenes Gutachten, das am 9. Februar veröffentlicht wurde. In dem 751 Seiten starken Dokument hatte die Richterin Patricia Bergin dem Glücksspielanbieter die Eignung für eine Casino-Lizenz für sein Prestigeprojekt Barangaroo im Hafen von Sydney abgesprochen. Unter anderem hätten sich Verdachtsmomente auf Geldwäsche und Verwicklungen in die organisierte Kriminalität ergeben. Neben NSW und Western Australia prüft auch der Bundesstaat Victoria die Vorgänge rund um das Unternehmen.
Finanziell dürfte das verordnete Junket-Aus das Crown Perth aktuell eher marginal treffen. So sorgen Corona-bedingte Lockdowns, Reisebeschränkungen und Quarantäne-Vorgaben bereits seit Monaten für einen massiven Einbruch des Geschäftes mit ausländischen High Rollern.
Auf lange Sicht ist jedoch davon auszugehen, dass der Verzicht auf attraktive Angebote für schwerreiche Spieler stark zu Buche schlagen könnte. Ob es hierzu überhaupt noch kommen wird, dürfte das mit Spannung erwartete Ergebnis der Eignungsprüfung zeigen.
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