Vorläufiger Stopp von Windhund-Rennen auf der Rennbahn von Belle Vue
Posted on: 10/06/2020, 01:31h.
Last updated on: 10/06/2020, 02:18h.
Die Betreiber der traditionsreichen Rennbahn von Belle Vue in Manchester haben beschlossen, Windhund-Rennen vorerst auszusetzen. Da die Rennen in Großbritannien in Folge der Covid-19-Lockerungen nur noch hinter verschlossenen Türen stattfinden dürfen, entfallen die Einnahmen der zahlenden Besucher, von denen der Sport in hohem Maße abhänge, so die Veranstalter.
Die Betreibergesellschaft Arena Racing Company (ARC) bestätigte am Mittwoch entsprechende Medienberichte, denen zufolge die temporäre Aussetzung der Rennen auf der Bahn beschlossene Sache sei.
Veranstalter: Kein wirtschaftlicher Betrieb möglich
Die ARC gab zur Begründung an, dass dieser Schritt trotz der generellen Erleichterung über die Wiederaufnahme der Rennen notwendig sei, da die ausbleibenden Eintritts- und Wettgelder eine Durchführung unwirtschaftlich machten.
Die für die Organisation der Rennen zuständige ARC-Direktorin Rachel Corden erklärte:
Obwohl wir uns freuen, mit den Rennen hinter verschlossenen Türen zurück zu sein, haben wir nach Prüfung der kurzfristigen finanziellen Anforderungen festgestellt, dass der Rennbetrieb in Belle Vue zu diesem Zeitpunkt unrentabel ist.
Zugleich nährte Corden die Hoffnung der Windhund-Fans auf einen gleichwertigen Ersatz. Demnach sei geplant, die Rennen auf einer der anderen rund 20 von der ARC betriebenen Bahnen ausführen. Diese seien Corden zufolge kleiner und deshalb auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit wirtschaftlich zu betreiben.
In Belle Vue seien in diesem Sommer jedoch keine weiteren Veranstaltungen geplant. Nach Auskunft des ARC werde erst Ende August wieder über eine mögliche Verlängerung des vorläufigen Stopps entschieden.
Verband will zurück zur Normalität
Die Ankündigung des ARC erfolgte zwei Tage, nachdem der Verband Greyhound Board of Great Britain (GBGB) den Beginn von „Phase 3“ seiner Covid-19-bedingten Einschränkungen [Seite auf Englisch] bekanntgegeben hatte.
Windhund-Rennen sind auf den britischen Inseln umstritten. Obwohl die Rennen sich unter anderem in Schottland großer Beliebtheit erfreuen, nahm die Kritik in den letzten Jahren kontinuierlich zu. So forderten schottische Tierschützer 2019 ein Verbot der Veranstaltungen, da sie das Wohl der Tiere massiv gefährdet sehen.
Ab 15. Juni sei es den Bahnbetreibern erlaubt, Rennen alle 20 Minuten zu veranstalten. In der aktuell noch geltenden „Phase 2“ war dies nur im Abstand von 30 Minuten gestattet. Für Belle Vue hat dies jedoch keine Auswirkungen, denn dort bleiben die Lichter vorerst aus.
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