Längeres Warten auf Änderung des britischen Glücksspielgesetzes?
Posted on: 05/05/2023, 08:07h.
Last updated on: 05/05/2023, 08:39h.
In der vergangenen Woche wurde von der Regierung Großbritanniens das von der Branche lange erwartete Glücksspiel-White Paper veröffentlicht. Die tatsächliche Umsetzung der darin enthaltenen Richtlinien in einem neuen britischen Glücksspielgesetz könnte jedoch noch Jahre in Anspruch nehmen. Dies erklärte Tim Miller, Direktor der Glücksspielbehörde UKGC, nun in einem Kommentar.
Miller betonte, dass allein die UKGC in Bezug auf ein neues britisches Glücksspielgesetz mit Änderungen in über 60 verschiedenen Bereichen konfrontiert sei. Um diese zu prüfen und die Umsetzung vorzubereiten, seien innerhalb der Behörde bereits entsprechende Teams zusammengestellt worden.
Britisches Glücksspielgesetz braucht Zeit
Für einen sicheren Übergang werde jedoch Zeit benötigt, so der UKGC-Direktor. Dies bedeute aber nicht, dass es in den besonders für den Spielerschutz wichtigen Schlüsselbereichen nicht bedeutend schneller zu ersten Änderungen kommen könne.
So werde schon jetzt an der Änderung der geltenden Lizenzbedingungen und Verhaltenskodexe für Glücksspiel-Anbieter gearbeitet. Hier rechne die Behörde in den kommenden Monaten mit ersten Ergebnissen.
Miller erklärte:
Wir beabsichtigen, die erste Reihe von Beratungen im Zusammenhang mit dem White Paper in diesem Sommer zu veröffentlichen. (…) Wichtig ist, dass sich diese Konsultationen darauf konzentrieren, wie die Änderungen umgesetzt werden.
Der Behördenchef betonte, dass trotz der gebotenen Eile eine gute Vorbereitung unerlässlich sei. So müsse unter anderem sichergestellt werden, dass eine möglichst große Vielfalt an Erfahrungen und Fachwissen in die Fertigstellung der Richtlinien einfließe.
Miller warnte, dass es in der jüngeren Geschichte mehr als genug Beispiele für gut gemeinte Veränderungen gebe, die allerdings schlecht in die Praxis umgesetzt worden seien. Diesen Fehler werde die UKGC in Kooperation mit der Regierung nicht begehen.
UKGC will weiter genau kontrollieren
Bis es zu Änderungen komme, bleiben die bestehenden Richtlinien nach Aussage Millers unverändert gültig. Zugleich hob er hervor, dass die UKGC deren Einhaltung weiterhin genau kontrolliere.
Die UKGC bekräftigte, dass sie im Falle von Verstößen durch die Glücksspiel-Anbieter diese weiterhin so konsequent wie bisher sanktionieren werde. Erst vor wenigen Wochen hatte die Behörde den Anbieter William Hill aus diesem Grund zur Zahlung einer Rekordstrafe [Seite auf Englisch] von 19,2 Mio. GBP (21,9 Mio. Euro) verurteilt.
Geleichzeitig sagte Miller der Regierung seine Unterstützung bei der Glücksspielreform zu. Die UKGC wolle ihren Teil dazu beitragen, das Ziel der Regierung zu erreichen, ein britisches Glücksspielgesetz für das digitale Zeitalter zu verwirklichen.
In welchen Bereichen sich die UKGC zuerst an die Umsetzung neuer Richtlinien macht, wurde nicht bekannt. Somit ist weiterhin nicht sicher, ob und wann verschärfte Einsatzlimits oder andere Einschränkungen zum Tragen kommen.
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