Unzureichende Kontrolle: Weniger Gewinne für irische Rubbellos-Spieler
Posted on: 09/10/2020, 01:55h.
Last updated on: 09/10/2020, 01:55h.
Der Betreiber der irischen Nationallotterie, Premier Lotteries Ireland (PLI), soll gegen Bestimmungen der Gesetzgebung und seiner Lizenzvereinbarung verstoßen haben. Laut der zuständigen Aufsichtsbehörde beträfen die Verstöße drei vormals zum Verkauf angebotene Rubbelkartenspiele.
Wie die Irish Times [Seite auf Englisch] am Donnerstag berichtet hat, seien die Nachforschungen eingeleitet worden, nachdem im Dezember letzten Jahres der Fehler entdeckt und gemeldet worden war. Gegenstand der Untersuchung seien die Rubbellose Congratulations 186 und Congratulations 223 aus dem Jahre 2019 sowie das Rubbelkartenspiel Diamond Bingo Doubler.
Bei besagten Spielen habe die angegebene Anzahl von Hauptpreisen nicht mit der Anzahl an Hauptgewinnen übereingestimmt, die ursprünglich für diese Spiele genehmigt worden seien. So seien weniger Gewinne ausgezahlt worden als ursprünglich vorgesehen. Diese Rubbellose seien jedoch nicht mehr im Handel verfügbar.
Rückerstattung in Form einer Sonderauslosung
Premier Lotteries hat die Kosten für die Behebung der Fehler bereits durch die Durchführung einer von der Aufsichtsbehörde genehmigten Neujahrs-Sonderziehung übernommen, dabei seien den Spielern 180.000 Euro aus eigenen Mitteln in garantierten Preisen zurückgegeben worden.
Um sicherzustellen, dass das Unternehmen nicht finanziell von diesem Spiel profitiere, sei eine Spende in Höhe von 50.000 Euro an eine Wohltätigkeitsorganisation für psychische Gesundheit geleistet worden.
PLI erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 8,9 Mio. Euro, fast drei Viertel mehr als 2018. Der Online-Umsatz stieg um 31 % auf 80,7 Mio. Euro. Zudem wurden seit 2014 Gewinne von rund 90 Mio. Euro von den Gewinnern nicht beansprucht.
Ein Teil des Geldes wird in Form von Sonderauslosungen erstattet. Der Rest fließt in die Vermarktung der Lotterieprodukte. Kritiker merken an, dass die Regierung der PLI bei der Verwendung der nicht beanspruchten Gewinne viel Spielraum zugestehe. Dementsprechend halte sich der Verlust der Lotteriegesellschaft möglicherweise in Grenzen.
Versehentlicher Patzer: Aufsichtsbehörde zeigt sich nachsichtig
Nach Abschluss ihrer Untersuchung sei die Aufsichtsbehörde davon überzeugt, dass der Betreiber transparent und nach Treu und Glauben gehandelt habe. Der Aufsichtsbehörde seien auch keine Informationen vorenthalten worden.
Die PLI-Mitarbeiter hätten fälschlicherweise geglaubt, dass die Spiele ordnungsgemäß ausgeführt worden seien. Unzureichende Kontrollen und menschliches Versagen hätten dazu geführt, dass Lottospieler ihre Gewinne verloren hätten, stellte die Aufsichtsbehörde fest.
Ein Entzug der Lizenz sei nicht erforderlich, da den Spielern der Wert der verlorengegangenen Gewinne bereits in Form der Neujahrs-Sonderziehung erstattet worden sei.
Carol Boate, eine Sprecherin der Regulierungsbehörde, sagte:
Die Angelegenheit betrifft keine Rubbelkartenspiele, die aktuell im Umlauf sind, und die Regulierungsbehörde hat sichergestellt, dass dieses Problem im Zusammenhang mit anderen Rubbelkarten- oder Lotteriespielen nicht aufgetreten ist.
Es seien seitens des Anbieters neue Kontrollen eingeführt worden, um ein erneute Fehler dieser Art zu verhindern. Der Vorstand des Unternehmens hat externe professionelle Beratungsunternehmen beauftragt, bei der Umsetzung der Kontrollen zu helfen.
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