WestLotto: Beifall für EU-Vorstoß für Lootboxen-Regulierung
Posted on: 23/01/2023, 04:28h.
Last updated on: 23/01/2023, 04:48h.
Lootboxen werden seit Jahren aufgrund ihres Glücksspiel-ähnlichen Charakters kritisiert. So hat das EU-Parlament erst in der vergangenen Woche schärfere Maßnahmen gegen die umstrittenen Beutekisten gefordert. Dies wurde am Montag von dem deutschen Lotterie-Betreiber WestLotto in einer Stellungnahme ausdrücklich begrüßt.
Eine strengere gesetzliche Regulierung der in vielen Videospielen enthaltenen Lootboxen sei wünschenswert, so WestLotto-Geschäftsführer Andreas Kötter. Die Initiative der EU-Politiker sei daher der richtige Schritt für mehr Spielerschutz.
Der Lotto-Manager sagte in Bezug auf den Vorstoß des EU-Parlaments:
Damit wird der Weg zu einer rechtlich sicheren Regelung endlich geebnet.
Es gehe darum, die Verbraucher für die potenzielle Gefährdung zu sensibilisieren. Aus diesem Grund brauche es einen breiten gesellschaftlichen Diskurs zu dem Thema.
WestLotto fordert strengere Lootboxen Kontrolle
Für WestLotto seien Lootboxen ein Feature, das besonders die jüngeren Gaming-Fans gefährde, da es das Glücksspiel unterstütze. Aus diesem Grund fordert der staatliche Lotterie-Veranstalter seit geraumer Zeit eine schärfere Kontrolle von Lootboxen.
Bereits vor einigen Wochen betonte Kötter anlässlich der aus seiner Sicht „gefährlichen Entwicklung“ einer zunehmenden Verbreitung der Schatzkisten:
Wir müssen jetzt handeln. Ansonsten erben wir als verantwortungsvolle Anbieter in einigen Jahren Glücksspieler, die als Minderjährige eingestiegen sind – und problematisches Spielverhalten gleich mitbringen.
Das Existenzrecht spricht der WestLotto-Manager den Lootboxen nicht ab. Es gehe weniger um die Einführung von Verboten, so Kötter. Es müssten jedoch „rechtlich klare Wege“ gefunden werden, damit die minderjährigen Spieler nachhaltig geschützt seien.
Einbeziehung der Wissenschaft
Dabei setze der Lotterie-Betreiber auf die Anbindung von Forschung und Wissenschaft. Auf diese Weise könnten die in Lootboxen enthaltenen Funktionen mit Problempotential identifiziert werden.
WestLotto bezieht sich in seinem Statement auf Ergebnisse des Suchtforschers Prof. Dr. Gerhard Bühringer von der TU Dresden. Dieser hatte in einem Gespräch mit dem Unternehmen die in Lootboxen enthaltenen Mechanismen für Kaufanreize verdeutlicht, die im Glücksspiel verboten seien. Im Gegensatz zu anderen EU-Ländern fehlten hierzulande bei den Videospielen jedoch entsprechende regulierende Maßnahmen. Als Beispiel diente ihm der Gaming-Bestseller FIFA 23, der aufgrund seiner kostspieligen Extras seit Längerem in der Kritik steht.
Die von WestLotto befürwortete Initiative des EU-Parlaments zieht allerdings nicht unbedingt eine schärfere Regulierung der Lootboxen nach sich. Nun liegt es an der EU-Kommission, über ein entsprechendes Gesetz zu beraten. Die Umsetzung könnte somit noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
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