WSOPE 2018: Michael Addamo gewinnt das 25.500€ Highroller Bracelet
Posted on: 26/10/2018, 12:34h.
Last updated on: 27/10/2018, 06:44h.
Michael Addamo hat bei der diesjährigen WSOPE das 25.500€ No-Limit Hold´em Super High Roller Turnier gewonnen. Der Australier setzte sich am Freitagmorgen im Kings´ Casino Rozvadov, Tschechien, gegen ein Feld aus 133 Teilnehmern durch und durfte sich über ein Preisgeld von 848.702 Euro freuen.
Was ist die World Series of Poker Europe?
Die World Series of Poker wird auch als Pokerweltmeisterschaft bezeichnet. Eigentlich findet sie jährlich in Las Vegas statt. Seit 2013 gibt es allerdings einen europäischen Ableger der Turnierserie. Das diesjährige Turnier, bei dem 10 Bracelet Events gespielt werden, wird vom 09. Oktober bis zum 02. November im King´s Casino Rozvadov veranstaltet.
Frühe Führung
Die Teilnehmerliste des Event Nr. 8 las sich wie ein Who-is Who der Pokerszene. Mit von der Partie waren hochkarätige Spieler wie Highroller-Spezialist Manig Loeser, der ehemalige Full Tilt Pro Chris Ferguson und Betrand „ElkY“ Grospellier.
Trotz der starken Konkurrenz konnte sich Addamo schon an Tag 1 einen klaren Vorsprung erarbeiten. Alle Spieler begannen den Tag mit 1.000.000 Millionen Chips. Als das Spiel nach 14 Levels gestoppt wurde, war der Stack des Australiers auf 8.120.000 Chips angewachsen.
Ein fantastisches Ergebnis, das Können und Glück braucht. Addamo konnte in den meisten wichtigen Showdowns das bessere Blatt zeigen.
So in einer Hand gegen Widersacher Andrey Desset. Nachdem Desset vor dem Flop erhöht hatte, beantwortet Addamo dies mit einer 3-Bet. Desset callte und beide Spieler sahen den Flop.
Addamo setzte weiter auf Flop, Turn und River. Desset callte. Wie der Showdown zeigte, konnte der Aussie erst am River Top Pair treffen. Dessets Hand wanderte in den Muck und ein großer Teil seiner Chips zu Addamos Stack.
Eine weitere Auseinandersetzung lieferte sich Addamo mit James Chen. In einem Pot, der über den Chiplead entscheiden sollte, konnte Chens Top Pair nichts gegen Addamos Two Pair ausrichten.
Nachdem alle Chips in die Mitte gewandert waren, musste der junge Taiwanese, der erst im Frühjahr das APPT Highroller Turnier in Macau [Seite auf Englisch] für 4 Millionen Dollar gewann, den Tisch verlassen.
Am Ende des ersten Tages hatten noch einige prominente Spieler Chips im Turnier. Unter den weiblichen Teilnehmern schnitt Liv Boeree mit 585.000 Chips am besten ab.
Auch einer der bekanntesten deutschen Turnierspieler, Dominik Nitsche, durfte sich mit 3.020.000 Chips über einen verdreifachten Starting Stack freuen. Weiterhin im Rennen waren auch der WSOP Main Event Gewinner Ryan Riess und Chis „Jesus“ Ferguson.
Deutsche Action an Tag 2
Der zweite Turniertag startete mit Vollkraft voraus. Eines der frühen Opfer war WSOP Main Event Gewinner Ryan Riess. Er musste sich in einer Coinflip-Situation mit J-J gegen A-K von Manig Loeser geschlagen geben.
Auch Titelverteidiger Niall Farrell konnte nicht an seinen letztjährigen Triumph anknüpfen. Er ging mit mit 6-7 suited All-in, wurde allerdings vom Big Blind ertappt, der mit A-J die bessere Hand hielt. Das bedeutete die Heimreise für den Schotten.
Reichlich Action lieferten auch die verbliebenen deutschen Spieler. Darunter Rainer Kempe, Christian Rudolph, Manig Loeser und Christian Nitsche.
Loeser, der für seinen aggressiven Spielstil bekannt ist, ging im Blind Battle mit A-2 All-in, wurde allerdings von Fabrizio Gonzales mit A-J gecallt. Wie es das Schicksal wollte, erschien die 2 auf dem Flop und Loeser konnte seinen Stack ausbauen.
Rainer Kempe, der schon früher in diesem Jahr bei einem Highroller-Event den 2. Platz belegen konnte, schien das Glück weiterhin hold zu bleiben. Mit seinem Paar Buben konnte der Deutsche Kristen Bicknells K-9 schlagen und sich über weitere Chips freuen.
Kempes guter Lauf endete schließlich kurz vor dem Finaltisch. Im deutsch-deutschen Duell gegen Christian Rudolph zog Kempe mit A-Q gegen Q-Q den Kürzeren.
Der Final Table
Rudolphs Glück sollte auch am Final Table anhalten. Mit 22.100.000 Chips hatte er sich Platz 3 im Chip Count erarbeitet. Nur Mikita Badziakouski aus Weißrussland (17.500.00 Chips) und Chipleader Benjamin Pollak (42.200.200 Chips) hatten einen größeren Stack.
Doch es war die Zeit des Deutschen. Zuerst eliminierte Rudolph mit A-Q James Romero, der lediglich A-10 hielt. Als nächstes nahm er sich den Chinesen Winfred Yu vor, dessen Flushdraw nichts gegen Rudolphs Set Neunen ausrichten konnte.
Rudolph machte keine Gefangenen und nahm im Anschluss auch Landsmann Dominik Nitsche vom Tisch. Beide waren Preflop All-in. Nitsches A-J konnte sich aber weder auf Flop, Turn noch River gegen Rudolphs 8-8 verbessern.
Das Ende des Laufs
Nachdem Rudolph fast die gesamte Konkurrenz am Finaltisch eigenhändig eliminiert hatte, begann das Heads-Up gegen Michael Addamo, dessen Spiel bis dahin eher unauffällig blieb.
Rudolph ging mit einem knappen Chiplead ins Duell, konnte seine Führung aber letztlich nicht bis zum Ende behalten. In einer Cooler-Situation musste der Deutsche einen Großteil seiner Chips abgeben und sich in der finalen Hand mit A-7 gegen Addamos 5-5 geschlagen geben.
Es war eine lange Nacht und beide Spieler waren müde. In einem Interview mit den lokalen Medien sagte Addomos, der sich in diesem Jahr über sein zweites Bracelet freuen durfte:
„Ich werde jetzt definitiv etwas Schlaf nachholen“.
Es war eine spannende Nacht im King´s Casino – und eine sehr lukrative für Christian Rudolph. Immerhin durfte sich der in Wien lebende Deutsche über 524.532 Euro für den zweiten Platz freuen.
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